Zurück in den Job nach der Familienzeit: Praktische Tipps für Frauen

Nach der Elternzeit zurück in den Job – klingt einfach, schließlich haben Mütter rechtliche Ansprüche auf die Rückkehr an den vorherigen Arbeitsplatz. Doch in der Praxis sieht es oft anders aus, was hinlänglich bekannt ist.

Was können Sie tun, um Ihre Rückkehr in den Job zu erleichtern?
 

Rückkehr zum bisherigen Arbeitgeber

Sie planen, nach der Elternzeit zu Ihrem bisherigen Arbeitgeber zurückzukehren? Dann ist es hilfreich, wenn Sie auch während der Elternzeit Kontakt halten zu Kollegen und Vorgesetzten sowie, sofern vorhanden, zu Ihrer Elternzeitvertretung. Dazu eigenen sich neben persönlichem Kontakt auch Online-Plattformen wie LinkedIn und Xing, sofern diese in Ihrer Branche verbreitet sind.

Auch wenn es schwer fällt und der Job Sie zwischen Windeln und Kita-Suche gerade so gar nicht interessiert: Bleiben Sie dran. So wissen Sie, wie die Stimmung bei Ihrem Arbeitgeber gerade ist, was aktuell wichtige Themen sind und geraten selbst nicht in Vergessenheit.

Wenn das Ende der Elternzeit naht, ist ein Rückkehrgespräch ratsam. Schlagen Sie ein solches Gespräch selbst vor und bereiten Sie sich ausgiebig darauf vor. So erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie beim bisherigen Arbeitgeber haben, können diese mit Ihrer eigenen Erwartungshaltung abgleichen und sich bestenfalls auf die weitere Zusammenarbeit einigen.

Neue Ufer: Wenn ein Wechsel ansteht

Viele Frauen stellen nach der Elternzeit fest, dass es mit dem bisherigen Arbeitgeber nicht mehr passt. Sei es, weil sich ihre eigenen Vorstellungen oder Bedürfnisse verändert haben, weil zu viel Zeit vergangen ist, oder weil die Ansprüche des Arbeitgebers nicht den eigenen entsprechen.

Dann ist es Zeit für einen Neuanfang, entweder bei einem neuen Arbeitgeber oder, immer attraktiver für Frauen nach der Elternzeit, in einer Selbstständigkeit. Diese bietet mehr Risiken, dafür aber auch mehr Freiheiten, was bei der Einteilung von Arbeits- und Betreuungszeit sehr hilfreich sein kann. Das gilt natürlich insbesondere, wenn keine Großeltern oder Familie vor Ort sind, um bei der Kinderbetreuung zu unterstützen.

Ein Neuanfang ist eine besondere Herausforderung, vor allem da viele Arbeitgeber es vermeiden, Mitarbeitende in Teilzeit einzustellen. Bereiten Sie sich daher gründlich vor – wir beraten Sie dazu gern in unseren Regionalbüros.

 

Aktualisieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen

Überarbeiten Sie Ihren Lebenslauf – welche Fähigkeiten und Erfahrungen haben Sie gesammelt und ist der Stil noch aktuell? Vielleicht brauchen Sie außerdem ein neues Bewerbungsfoto. Denken Sie nicht, dass Ihre Elternzeit wertlos ist: Gerade in Sachen Soft Skills sind Mütter oft unschlagbar. Vielleicht haben Sie sich außerdem ehrenamtlich engagiert oder sich weitergebildet? Nehmen Sie auch diese Punkte in Ihren Lebenslauf mit auf.

Aktualisieren Sie auch Ihre Anschreiben und lassen Sie sie am besten einmal von einer unabhängigen Person gegenlesen. Ist der Stil noch zeitgemäß? Denken Sie daran, jedes Anschreiben auch auf die Stelle anzupassen, auf die Sie sich bewerben.

 

Üben Sie Vorstellungsgespräche

Niemand ist gern in dieser Gesprächssituation. Aber wichtig ist: Es gibt einen Fachkräftemangel, und Sie sind keine Bittstellerin. Notieren Sie, was für Sie wichtig ist, wo Sie Kompromisse eingehen können und wo Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber entgegen kommen können.

Recherchieren Sie die typischen Fragen, die in Vorstellungsgesprächen gestellt werden, überlegen Sie sich Ihre Antworten darauf und berücksichtigen Sie auch, dass man Sie vermutlich zu Ihrer Elternzeit befragen wird und wie Sie die Herausforderungen des Wiedereinstiegs bewältigen wollen. Nicht alle Fragen dazu sind zulässig, doch je besser Sie vorbereitet sind, desto selbstbewusster können Sie auftreten.

Der erste Eindruck ist wichtig – deshalb gibt es auch gute Kurse, die gerade bei diesem Einstieg Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräch helfen. In den Regionalbüros des Netzwerk-Fortbildung beraten wir Sie gern dazu, welches Angebot hier für Sie das passende ist.

Netzwerk und persönliche Kontakte

Was für Frauen gilt, die zu ihrem bisherigen Arbeitgeber zurückkehren möchten, gilt erst recht für Frauen, die wechseln wollen oder müssen: Netzwerken ist das A und O. Pflegen Sie Ihre beruflichen Kontakte und bleiben Sie mit ehemaligen Kollegen, Vorgesetzten und anderen Branchenkontakten in Verbindung.

Regionale Karrieremessen wie die Berufsinfomesse sind außerdem eine hervorragende Gelegenheit, um neue Kontakte zu knüpfen und mit Unternehmen direkt in Kontakt zu treten, noch bevor Sie eine Bewerbung verschicken. Hier gibt es auch regelmäßig Netzwerkveranstaltungen speziell für Frauen, bei denen Sie sich über rechtliche Themen informieren können, Gleichgesinnte treffen und sich über den Arbeitsmarkt informieren können.

Auch wenn Sie denken sollten, dass Sie kein Talent zum Netzwerken haben: Nur Mut! Es gibt viele Frauen in Ihrer Situation. Lernen Sie sie kennen, tun Sie sich zusammen und lernen Sie von denen, denen der Wiedereinstieg bereits gelungen ist.

Mit Fortbildungen neue Möglichkeiten schaffen

Ob Sie einige Monate oder mehrere Jahre Familienzeit genommen haben: Die Arbeitswelt hat sich in Ihrer Abwesenheit weiter gedreht, und vielleicht ist es sinnvoll, Ihre bisherigen Qualifikationen zu ergänzen. Gerade wenn eine Neuorientierung ansteht und Sie eventuell sogar die Branche wechseln möchten, kann die geeignete Fortbildung neue Türen öffnen. Nebenbei ist es auch eine hervorragende Gelegenheit, Kontakte im gewünschten Bereich zu knüpfen.

Es gibt zahllose Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung. Vom kurzen kostenfreien Online-Kurs bis zum ausgewachsenen Meisterkurs: Sie haben die Wahl. Um in diesem Dschungel seriöse Angebote zu finden, die dann auch noch Ihren Vorstellungen entsprechen, empfiehlt sich die kostenfreie Beratung in den Regionalbüros des Netzwerk-Fortbildung. Kontaktieren Sie uns, wir unterstützen Sie gern.

 

Fördermöglichkeiten für Ihre Weiterbildung

Auch beim Thema Kosten von Fort- und Weiterbildung ist es wichtig, dass Sie Ihre Möglichkeiten kennen, um dann eine informierte Entscheidung treffen zu können. Denn ja, die Kurse können durchaus teuer sein, es gibt aber auch zahlreiche Förderungen und Zuschüsse, die Sie entlasten könne. Unterstützung für Existenzgründer, Aufstiegs- BAföG, Weiterbildungsstipendien, steuerliche Entlastungen: Es kommt auf Ihre persönliche Situation an, welche Förderung und welches Modell für Sie sinnvoll ist. Auch hier geben die Regionalbüros erste Tipps und helfen Ihnen gern weiter.

Auf geht’s – zurück in den Job

Die Rückkehr aus der Elternzeit ist in jedem Fall eine Herausforderung, aber Sie stehen nicht allein da. Suchen Sie Ihre Unterstützung und ein eigenes Netzwerk, lassen Sie sich beraten und informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten. Auch nach Jahren der Familienzeit ist der Einstieg möglich und sinnvoll. Gehen Sie es an. Wir unterstützen Sie gern!